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Cannabis als Medizin bei HIV und AIDS

HIV und AIDS: Medizinisches Cannabis zur Behandlung

Das Human Immundefizienz-Virus (HIV) ist ein Retrovirus, welches für das erworbene Immundefizienz-Syndrom (AIDS - Acquired Immune Deficiency Syndrome) verantwortlich ist. Die Krankheit äußert sich durch einen geschwächten und anfälligen Zustand des Immunsystems. Ohne Behandlung beträgt die Lebenserwartung einer an HIV erkrankten Person 9 bis 11 Jahre.

AIDS ist die am weitesten fortgeschrittene Form der HIV-Infektion. In diesem Stadium ist das Immunsystem sehr schwach oder zerstört und die Patienten leiden unter opportunistischen Erkrankungen, die ihr Leben gefährden. Im Jahr 2017 wurden weltweit mehr als 36,9 Millionen Menschen infiziert, von denen erst kürzlich 1,8 Millionen erkrankt sind. Die ersten Symptome, die eine AIDS-Erkrankung signalisieren, sind: Pneumonie und Pneumocystis, Kachexie, Candidose der Speiseröhre und wiederkehrende Infektionen der Atemwege. 

Opportunistische Infektionen können durch Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze verursacht werden, die normalerweise vom Immunsystem kontrolliert werden. Die häufigsten Symptome sind Schwitzen, Fieber, geschwollene Lymphknoten, Schwäche, Frösteln, unfreiwilliger Gewichtsverlust und Durchfall. Auch können verschiedene neurologische und psychologische Manifestationen auftreten. 

Medizinisches Cannabis und AIDS

Cannabinoide sind chemischene Substanzen, die in der Cannabispflanze gefunden werden. Diese Moleküle haben ausgezeichnete therapeutische Eigenschaften, weil sie auf das menschliche Endocannabinoidsystem wirken, das aus Endocannabinoidliganden und endogenen Rezeptoren besteht. Wenn die Cannabinoide und Endocannabinoide sich an die Rezeptoren binden, bewirkt diese Wechselwirkung der Elemente Veränderungen in den Zellen. Diese Aktivierung ist sehr wichtig, damit der menschliche Körper normal funktioniert.

Die Rezeptoren befinden sich auf den Membranen der Körperzellen. Es gibt zwei Arten von Rezeptoren: CB1-Rezeptoren, die sich hauptsächlich im Zentralnervensystem befinden, aber auch in geringen Mengen im peripheren Nervensystem, und CB2-Rezeptoren, die sich in verschiedenen Bereichen des Immunsystems befinden.

Eine Gruppe von Forschern untersuchte die Verwendung von Cannabis, um die verschiedenen Nebenwirkungen zu mildern, die durch die antiretrovirale Behandlung von HIV-Patienten hervorgerufen werden. Diese Forschung berichtet, dass Cannabis den Appetit (97%), Muskelschmerzen (94%), Übelkeit (93%), Nervenschmerzen (90%), Angstzustände (93%), Parästhesien (85%) und Depressionen (86%) verbessern konnte.Darüber hinaus gibt es bereits viele Artikel, die die Wirksamkeit von Cannabinoiden bei Depressionen, zur Linderung chronischer Schmerzen und zur Verringerung von Übelkeit und Erbrechen (durch die antiretrovirale Behandlung) erklären.

Eine andere Studie verglich den gesundheitlichen Zustand von Patienten die auf zwei verschiedenen Arten behandelt wurden: eine Cannabis-Behandlung mit medizinischem Cannabis und eine Behandlung mit einer anderen Art von synthetischem THC, Dronabinol. Zusammenfassend konnten beide Gruppen eine ähnliche Zunahme des Appetits und der Anzahl der Mahlzeiten feststellen, jedoch konnte nur medizinisches Cannabis die Schlafstörungen vermindern. 

Medizinisches Cannabis zur Verringerung des Fortschreitens von HIV und AIDS

Das mit dem Darm verbundene lymphoide Gewebe ist ein attraktives Ziel für die Ausbreitung von HIV. Eine neue Studie zeigte, dass die chronische Verabreichung von Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) bei Tieren (Affen), die mit dem Virus infiziert sind, zu einer allgemeinen Abschwächung der Viruslast und der Gewebeentzündung führte. Der Mechanismus wurde durch eine genetische Veränderung in den Immunzellen des Darms verursacht, insbesondere in den Genen, welche die Morphogenese, die Stoffwechselprozesse, das Überleben, die Proliferation und den programmierten Zelltod steuern.

HIV benötigt aktive weiße Blutkörperchen, um sich zu verbreiten. Jedoch kann das Virus in einem fortgeschrittenen Stadium der Infektion sogar in inaktive weiße Blutkörperchen eindringen und diese aktivieren. Dies führt zu einer noch stärkeren Ausbreitung des Virus. Forscher haben kürzlich eine vielversprechende Entdeckung gemacht: Der CB2-Rezeptor-Agonist reduziert den Mechanismus der HIV-Infektion. Es sind jedoch mehrere Studien erforderlich, um das Potenzial von medizinischem Cannabis besser zu verstehen.

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Cannabis verbessert Kognition bei HIV-Patienten

Ob Cannabiskonsum schlauer macht, lässt sich kaum seriös sagen, aber mindestens für viele Patienten könnten Hanfprodukte sehr wohl Vorteile rund um deren kognitive Fähigkeiten bringen. Eine neue Studie zum Cannabiskonsum bei einer HIV Erkrankung zeigt das explizit für Menschen, die mit THC im Blut bei entsprechenden Tests schlicht besser abschnitten als abstinente Probanden.

Schon bevor die Immunschwäche-Krankheit als AIDS ausbricht, leiden Betroffene oft unter Denkstörungen, sind dazu verständlicherweise emotional sehr belastet und Medizinern stehen jenseits der chemischen Keule leider kaum wirklich entlastende Mittel zur Verfügung. Die bisher recht geringe Marihuana Forschung zum Thema HIV dürfte dank der frischen Erkenntnisse aus Kalifornien endlich mehr Schub bekommen und für Patienten ist das natürlich eine gute Nachricht.

Hanfprodukte und HIV-Forschung im Fokus

Wie meistens sind es mal wieder die fleißigen Wissenschaftler in den USA, die zum Weed als Heilmittel wichtige Beiträge liefern. Aktuell wurde an der Universität von San Diego die Kognition von 297 älteren Menschen mit HIV untersucht, die Cannabis konsumieren. Man glich die Daten ab mit der Denkleistung einer Vergleichsgruppe ab. In Kalifornien ist Gras schon lange legal und immer mehr Patienten probieren erfolgreich aus, was die uralte Heilpflanze Hanf an Linderung bei ganz unterschiedlichen Beschwerden zu bieten hat.

Während etwa in Deutschland immer noch das Märchen von der Kiffer-Psychose durch die Medien geistert, setzen die Amis auf neurologische Forschung und siehe da – Cannabinoide wie THC und CBD können sehr wohl einiges tun, wenn der Geist leidet! Untersucht wurden ältere User von Ganja, die einmal oder mehrmals pro Woche konsumieren – über Jahre hinweg und ohne Probleme. Welche Auswirkungen hat Cannabiskonsum auf die Kognition bei einer HIV-Erkrankung und wäre es künftig sinnvoll, wenn auch behandelnde Ärzte Medizinalhanf als Option empfehlen könnten? 

Diese Fragen standen im Fokus der Analyse und beim Vergleich der einzelnen Teilnehmer zeigte sich rasch, dass Haschisch und Marihuana das Denken keineswegs beeinträchtigen, wie gerne durch Politiker behauptet, sonst vielmehr deutlich verbessern.

Gelegentlicher Hanfkonsum ist laut Wissenschaft förderlich für kognitive Fähigkeiten von räumlicher Vorstellung bis Probleme lösen und was für AIDS-Patienten gilt, sollte sich gegebenenfalls auch auf gesunde Menschen übertragen lassen. Andere Studien haben sich bereits ausführlich mit Cannabis für Senioren beschäftigt und vergleichbare Resultate geliefert, sodass die zunehmende Verbreitung der Hanfprodukte unter höheren Semestern keine große Überraschung darstellt. Demenz, Alzheimer, Parkinson – typische Alterskrankheiten in der Neurologie durch Cannabis zumindest lindern scheint möglich, auch wenn für offizielle Behandlungsempfehlungen logischerweise noch eine Menge weiterer Untersuchungen nötig sind.

Cannabiskonsum macht weder dumm noch faul

Selbstverständlich haben Cannabinoide wie das berauschende THC Risiken für heranwachsende Gehirne von Jugendlichen. Moderne Staaten wie Kalifornien erlauben das Gras ausschließlich für volljährige Bürger. Jede Legalisierung von Hanf für Minderjährige verbietet sich genauso klar wie es umgekehrt mehr Aufklärung für Senioren geben sollte. Ältere Menschen haben Schmerzen, leiden an Einsamkeit und einem nachlassenden Erinnerungsvermögen, sind gelangweilt und über jede Form von Entlastung dankbar.

Beim Arzt freilich gibt es meistens nur Schlaftabletten und chemische Mittel, während das seit Jahrtausenden auch im hohen Alter populäre Cannabis auf Rezept entweder ganz verboten oder nur schwer zu bekommen ist.

Verbote wiederum werden mit wissenschaftlich völlig überholten Storys begründet. Ob mit oder ohne schwerer Krankheit – alte Leute werden von der Politik allein gelassen, durch Krankenkassen gegängelt und müssen sich für therapeutische Hanfprodukte häufig zu kruden Dealern schleppen. Statt Klarheit und Fakten zum Gras gibt es Fake News und so muss die Forschung immer noch jene Aufklärung leisten, für die eigentlich Behörden zuständig sind.

Die neue HIV-Studie leistet ihren Beitrag und widerlegt empirisch, was sich jeder vernünftige Mensch auch so denken kann: Gelegentlicher Cannabiskonsum ist weder für die Kognition noch für die Aktivität nachteilig! Falls Hasch und Marihuana wirklich unausweichlich dumm, faul und so weiter machen würden, hätte man früher wohl kaum überlebt, schließlich gehörte die Cannabispfeife schon in der Steinzeit zum unverzichtbaren Utensil unserer Vorfahren.

Cannabis kann für die Patientenversorgung viel Gutes tun

Jäger und Sammler kifften genauso gerne wie die sesshaften Bauern im Altertum und erst mit dem Lobbyismus durch Big Pharma im 20. Jahrhundert kam es international zu einem Verbot der Hanfpflanze. Nicht nur für Senioren brachte das überall auf der Welt massive Nachteile. Ganze Wirtschaftskreisläufe wurden zerstört, armen Völkern ging ohne Not eine bewährte Naturmedizin verloren und mündige Bürger standen wegen Gras plötzlich als Kriminelle da. Die Schäden der seit den 1960er-Jahren durchgedrückten Strafen sind bestens bekannt und reichen von Rassismus und Polizeigewalt bis zur völlig sinnlosen Zerstörung von Existenzen durch Knast, Führerscheinverlust oder extrem hohe Geldstrafen.

Außer in Ländern wie China oder Saudi-Arabien wird die Forschung immerhin zunehmend beachtet und selbst Deutschland hat seit 2017 ein Gesetz zur Verordnung von Medizinalhanf am Start. Leider wurde dabei jedoch eine Menge offenbar absichtlich unklar gelassen und es ist viel Willkür im Spiel etwa bei der Kostenübernahme von Behandlungen. Patienten mit HIV sollten aber auch bei uns an ein Cannabis Rezept kommen und dürfen ab sofort gerne auf die neue Studie aus Kalifornien verweisen.

An der Uni von San Diego wird zudem betont, dass die üblichen Einschränkungen vom Kurzzeitgedächtnis bei Cannabiskonsum, wie allgemein bekannt, nur temporär sind und eine grundsätzliche Behandlung mit Gras bei HIV respektive AIDS vielversprechend sein kann. Es braucht endlich mehr öffentliche Gelder für weitere Analysen, eine solche Forderung vom Ärzteteam und gerade weil die Cannabinoide von Hanfpflanzen ihren ganz eigenen Einfluss haben auf neurologische Aspekte scheint noch viel mehr drin an Heileffekten. Vor allem die Dosierung von THC muss noch besser verstanden werden, mit Blick auf Leib und Seele.

Im Kopf jedenfalls hat gelegentlicher Cannabiskonsum keine negativen Effekte für Senioren mit einer HIV-Erkrankung, sondern kann vielmehr Beistand leisten bei solchen bisher nicht wirklich behandelbaren Beschwerden –zuverlässig, nachweislich und ohne besonders riskante Nebenwirkungen.

Quellen und weiterführende Links

www.hanf-magazin.com

pubmed.ncbi.nlm.nih.gov

usatoday.com